Chinas Gallium-Exporte nehmen im Juni an Fahrt auf – Germanium weiter schwach

von | Juli 2025

Beide Metalle sind für verschiedene Hightech-Anwendungen von zentraler Bedeutung.

Nach einem vollständigen Exportstopp im Mai hat China die Ausfuhr von Gallium im Juni wieder aufgenommen. Das zeigen neueste Zolldaten. Insgesamt wurden im vergangenen Monat 4.260 Kilogramm dieses kritischen Metalls exportiert. Die beiden Hauptabnehmer waren Japan mit 2.004 Kilogramm und Deutschland mit 2.000 Kilogramm. Zum Vergleich: Im Juni 2024 hatte China 4.184 Kilogramm exportiert.

Chinas Gallium-Exporte über die letzten Monate.

Die Germanium-Exporte hingegen verbleiben auf einem äußerst niedrigen Niveau. Im Juni wurden lediglich 96 Kilogramm ausgeführt – deutlich weniger als die 1.328 Kilogramm im selben Monat des Vorjahres. Deutschland erhielt 74 Kilogramm, während Russland 22 Kilogramm importierte. Andere große Abnehmer wie Japan und die Vereinigten Staaten gingen leer aus.

Chinas Ausfuhr von Germanium in den letzten Monaten.

Sowohl Gallium als auch Germanium sind für die Hightech-Industrie unverzichtbar, insbesondere in der Halbleiterfertigung, der Glasfasertechnologie und in Infrarotsystemen. China ist der weltweit führende Produzent beider Metalle. Seit Sommer 2023 unterliegen die Exporte von Gallium und Germanium einem Lizenzsystem mit einer offiziellen Bearbeitungszeit von 45 Arbeitstagen. In der Praxis dauert dies jedoch häufig deutlich länger, so dass Exporteure sich weiterhin mit Unsicherheiten konfrontiert sehen. Seit letztem Dezember besteht zusätzlich ein komplettes Exportverbot beider Metalle in die Vereinigten Staaten, was die globalen Lieferketten noch mehr belastet.

Auch bei anderen kritischen Rohstoffen gab es im Juni anhaltende Ausfuhrbeschränkungen, wie bei den Seltenen Erden Terbium und Dysprosium, deren Exporte nahezu zum Erliegen kamen. Die Ausfuhr von Magneten aus Seltenen Erden erholte sich zwar mengenmäßig etwas, jedoch spiegeln die Zahlen zugleich einen Rückgang im Hochleistungssegment wider. Dies könnte bedingt durch die Exportlizenzen sein, die auch für verschiedene aus Terbium und Dysprosium gefertigte Produkte gelten.

Photo: Rohstoff.net via Canva

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