Rio Tinto führt Machbarkeitsstudien durch.
Bauxit ist die wichtigste Quelle zur Gewinnung von Aluminium, das Erz enthält daneben aber auch Gallium, das allerdings nicht immer gezielt extrahiert wird. Rio Tinto will das in seiner Produktionsstätte im kanadischen Saguenay–Lac-Saint-Jean ändern. Derzeit laufe dazu ein Forschungs- und Entwicklungsprogramm, dem der Bau einer Demonstrationsanlage folgen soll, teilt der Bergbaukonzern am Freitag mit. Diese könnte 3,5 Tonnen Gallium pro Jahr produzieren, langfristig könnte eine hochskalierte Raffinerie eine Kapazität von 40 Tonnen erreichen. Dies entspreche fünf bis zehn Prozent der aktuellen Weltproduktion, heißt es weiter.
Die Regierung der Provinz Québec fördert das Vorhaben mit umgerechnet bis zu fünf Millionen US-Dollar. In Kanada wird laut Angaben des U.S. Geological Surveys bereits Gallium aus Produktionsabfällen gewonnen und hochreines Gallium raffiniert. Wichtigstes Herkunftsland für primäres Gallium ist mit großem Abstand China. Die Volksrepublik hatte Anfang dieses Monats den Export des Rohstoffs und anderer Metalle in die USA verboten, dies betrifft ebenso die Versorgung über Drittstaaten. Sollte Rio Tinto erfolgreich sein, wären dies also auch für die Hightechindustrie der Vereinigten Staaten gute Nachrichten. Sie benötigt den Rohstoff für Computerchips, aber auch für LEDs oder schnelle Ladegeräte.
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