Chinas Vormacht im Rohstoffsektor soll gekontert werden. Fortschritte könnte es laut US-Sicherheitsberater Sullivan bereits in den nächsten Wochen geben.
Zusammen mit verbündeten Staaten arbeiten die USA am Aufbau eines internationalen Marktplatzes für Metalle und Mineralien, die zentral für die Energiewende sind. Dies sagte der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan bei einer Veranstaltung in der Washingtoner Denkfabrik Brookings Institution.
Der Sektor der kritischen Mineralien sei gekennzeichnet durch extreme Preisschwankungen, mangelnden Arbeits- und Umweltschutz sowie eine starke Konzentration auf China. Die USA und ihre Partner müssten jetzt investieren, um Chinas Vorherrschaft einzudämmen und die Abhängigkeit zu reduzieren. Bereits in den nächsten Wochen solle es Fortschritte bei der Idee eines gemeinsamen Marktplatzes geben, kündigte Sullivan an.
Die Maßnahme sei Teil der Industriestrategie von US-Präsident Joe Biden, die auf den Erhalt der heimischen Wettbewerbsfähigkeit abzielt. Zugleich sollen Herausforderungen wie der Klimawandel, die zunehmenden geopolitischen Spannungen, anfällige Lieferketten und neue Technologien wie Künstliche Intelligenz angegangen werden. Es gelte, offene Märkte zu bewahren und zugleich die nationale Sicherheit zu schützen, gemeinsam mit Partnern und Verbündeten, so Sullivan.
Die Einrichtung eines gemeinsamen Marktplatzes steht schon länger im Raum, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen etwa hatte Ende 2022 eine Art Rohstoffclub für „gleichgesinnte Partner“ gefordert. Im Bereich kritischer Mineralien existieren bereits verschiedene Formate der Zusammenarbeit zwischen westlichen Ländern, wie die Minerals Security Partnership, die Industrienationen mit rohstoffreichen Entwicklungs- und Schwellenländern zusammenbringen will. Durch Freihandelsabkommen oder spezifische Rohstoffabkommen profitieren außerdem einige Länder wie Kanada, Mexiko und Japan von dem US-Subventionspaket Inflation Reduction Act. Mit der EU kam ein entsprechendes Abkommen bisher nicht zustande.
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