Mehr internationale Zusammenarbeit notwendig, um Rohstoffengpässe zu vermeiden.
Kritische Mineralien und wie ihre Versorgung vor dem Hintergrund eines steigenden Bedarfs und gleichzeitig zunehmender geopolitischer Spannungen gesichert werden kann, standen am dritten Tag des World Economic Forums in Davos auf der Agenda. Einer der Kernpunkte des von Jason Bordoff, Experte für Energiepolitik und Professor an der Columbia University, moderierten Panels: Der Bergbau benötigt mehr Kapital. Die Branche leide an Unterinvestitionen, so Benedikt Sobotka, CEO der Eurasian Resources Group. Sein Unternehmen liefert wichtige Rohstoffe für die Energiewende. Sobotka sieht einen „perfekten Sturm“ aufziehen, der sich aus steigender Nachfrage, aber nicht mitwachsendem Angebot von Seiten der Industrie ergebe. Die fehlende Ausstattung des Sektors mit Kapital führt er unter anderem darauf zurück, dass Investoren zu wenig über den Bergbau wüssten und sich in der Folge nicht für ihn interessierten. Die Industrie werde gebraucht, aber sei nicht notwendigerweise erwünscht, ergänzte Leila Benali, marokkanische Ministerin für die Energiewende. Sie sieht die Branche jedoch auch selbst in der Pflicht, um die bislang gemachten Fortschritte hinsichtlich der Nachhaltigkeit besser zu kommunizieren.
Sobotka verwies auf einen weiteren Faktor, der in jüngster Zeit immer wieder als Herausforderung genannt wird: einem Mangel an Fachkräften. Bis 2029 könnte mehr als die Hälfte der Beschäftigten der US-Bergbaubranche in den Ruhestand gehen. Genau wie Benali sieht er zudem die langwierigen Genehmigungsverfahren als Bremsfaktoren für die Weiterentwicklung.
Einig waren sich die Teilnehmer auch darin, dass es mehr internationale Zusammenarbeit geben müsse, und das entlang der gesamten Lieferkette. Auch die Bedeutung des Recyclings müsse zunehmen und zwar möglichst rasch.
Eine Aufzeichnung der Paneldiskussion ist hier zu finden.
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