Langfristige Auswirkungen der Ausfuhrkontrollen noch unklar.
Die letzten Monat von China angekündigten Exportkontrollen für einige Gallium- und Germaniumprodukte sind am Dienstag in Kraft getreten. Exporteure dieser Produkte müssen nun Genehmigungen für den Transport ins Ausland beantragen. Anträge können allerdings erst ab dem 1. August eingereicht werden, berichtet Reuters unter Berufung auf Händler dieser kritischen Rohstoffe. Das Verfahren zur Erlangung dieser Lizenzen dauere in der Regel zwei Monate, so die Nachrichtenagentur weiter.
China kontrolliert den größten Teil der globalen Herstellung dieser beiden Rohstoffe, rund 90 Prozent der weltweiten Gallium– und etwa 70 Prozent der weltweiten Germaniumproduktion entfallen auf die Volksrepublik. Nach Angaben von Nikkei Asia (Paywall) stiegen die Preise für Gallium- und Germaniumprodukte im Vorfeld des Stichtags entsprechend an. Branchenvertreter legen Lagerbestände an, um die Produktion fortzusetzen, falls die Beschränkungen dauerhafte Auswirkungen auf die Lieferketten haben sollten.
Neben der Industrie ist auch das Militär für einige Anwendungen etwa in Lasern und Raketenleitsystemen auf Germanium und Gallium angewiesen. Daher hat sich das US-Verteidigungsministerium an einheimische und kanadische Bergbauunternehmen gewandt, um sie möglicherweise mit der Gewinnung von Gallium zu beauftragen.
Auf der anderen Seite des großen Teichs versuchen EU-Politiker ebenfalls, die heimische Produktion zu steigern, um mögliche chinesische Beschränkungen auszugleichen. Frankreich beispielsweise hat sich für eine europäische Selbstversorgung mit Gallium und Germanium ausgesprochen.
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