Zwei EU-Forschungsvorhaben zu Halbleiterchips und Künstlicher Intelligenz werden mit 130 Millionen gefördert.
Infineon Technologies Austria, eine Tochter des deutschen Chipherstellers Infineon, nimmt heute die Arbeit an gleich zwei europäischen Forschungsprojekten auf: Beim Projekt „ALL2GaN“ geht es um die Herstellung energieeffizienter Chips aus Galliumnitrid (GaN). „AIMS5.0“ soll mithilfe von Künstlicher Intelligenz die Lieferketten in Europa stärken und eine branchenübergreifende ressourcenschonende Fertigung ermöglichen.
Zur Umsetzung beider Forschungsvorhaben werden dem Chiphersteller zufolge 130 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. 98 Partner aus 18 Ländern seien an den Projekten mit jeweils drei Jahren Laufzeit beteiligt. Neben Zuschüssen aus der Industrie finanzieren sie sich durch Förderungen der beteiligten Länder sowie aus dem EU-Forschungsprogramm „Key Digital Technologies Joint Undertaking“.
Galliumnitrid-Chips: leistungsfähiger und flexibel einsetzbar
An „ALL2GaN“ (Affordable smart GaN IC solutions for greener applications) sind 45 Partner aus zwölf Ländern beteiligt, das Budget beläuft sich auf rund 60 Millionen Euro. Ziel des Projekts ist es, möglichst viel Energie mithilfe von Leistungshalbleitern auf Basis von Galliumnitrid einzusparen. Die GaN-Halbleiter seien dank ihrer Flexibilität von der E-Mobilität über erneuerbare Energien bis hin zur Telekommunikation in vielen Gebieten einsetzbar. Infineon-Villach schätzt, dass man mithilfe der Energiesparchips bis zu 30 Prozent weniger Energie in diversen Anwendungen verbrauche und global bis zu 218 Millionen Tonnen CO2 einsparen könne. Die beiden Vorhaben sollen so auch einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der EU-Klimaziele leisten.
Bereits in der Vergangenheit gelang es, bei einem von Infineon geleiteten Forschungsprojekt nach Angaben des Unternehmens kleinere GaN-Chips herzustellen und damit weniger Materialien und Ressourcen zu verbrauchen.
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